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Die Beteiligung von Mitarbeiter*innen in einen Betrieb implementieren. 

Zu Beginn hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Denn was es dazu braucht, sind neue Unternehmenskulturen; neue Arten, zu führen. Das ist oft leicht gesagt, doch umso schwieriger umzusetzen, je größer eine Organisation wird. Wenn sich schon Kleinbetriebe mit acht Mitarbeiter*innen schwertun, eine neue Führungskultur zu etablieren,wie sieht´s dann erst in einem Traditionsbetrieb mit rund 80 Mitarbeiter*innen aus?! Wir haben von Senne Products erfahren, die sich in Hövelhof genau dieser Herausforderung stellen.

Der Drang nach Veränderung stammte aus dem Frust des Misstrauens, der der Geschäftsführung immer wieder entgegenschlug. Wann immer etwas Neues, durchaus Positives am Plan stand, begann das Geflüster „Was führen die jetzt schon wieder im Schilde?“; zudem hatte auch der Ausbau vor einigen Jahren eine physische Barriere errichtet. Befanden sich Büro und Produktion früher noch in einem Gebäude im gleichen Geschoß, war aufgestockt und das Büro ein Stockwerk höher verlegt worden. Daraus war ein „Die-da-oben-und-die-da-unten“-Gefälle entstanden. Und das gefiel den Geschäftsführern Carsten Fest und Christian Vullhorst ganz und gar nicht.

Also begann man mit der Arbeit an einer neuen internen Unternehmenskultur, mit dem gefälligen Titel „Pudelwohl“. Doch jede Kultur-Arbeit bleibt zahnlos, wird sie nicht von denen mitgetragen, die oft am weitesten von den Entscheidungen in einem Unternehmen entfernt sind. Deshalb startete Senne Products den Versuch, alle Mitarbeiter*innen in die Entscheidungen miteinzubeziehen:
Eine Gruppe von Mitarbeiter*innen aller Abteilungen bildet einen Ausschuss, der auf Augenhöhe mit der Geschäftsführung zusammenarbeitet. Diese Gruppe erarbeitet – unabhängig von der Geschäftsführung – Themen, die der gesamten Belegschaft am Herzen liegen und präsentiert diese dann der Geschäftsführung, um in einen gemeinsam Lösungsprozess zu gehen. Umgekehrt kann natürlich auch die Geschäftsführung dem Ausschuss Ideen, Pläne und Sorgen präsentieren, um nach Lösungen von Belegschaftsseite zu suchen.

War die Euphorie groß, als die Geschäftsführung mit dieser Idee der Beteiligung ankam? JEIN.
Mitarbeiter*innen berichteten von großer Skepsis in Bezug auf mögliche Ergebnisse. Deswegen wurden gleich zu Beginn wichtige Themen wie Arbeitszeiten und Urlaubsorganisation in Angriff genommen sowie seit Jahren anstehende Probleme, die samt und sonders in kürzester Zeit gelöst werden konnten.

Die Idee steckt noch immer ein bisschen in den Kinderschuhen, weshalb Senne Products diesen Prozess auch von außen professionell begleiten lässt. Der Ausschuss kann somit ohne Geschäftsführung, nur für sich selbst, an der Optimierung dieses neuen Prozesses arbeiten – auch für die Mitarbeiter*innen ist diese Art von Selbstverantwortung zwar neu, aber unglaublich spannend

 

Liebe Grüße,
Christoph Wanna