In Ybbsitz, im wunderschönen niederösterreichischen Mostviertel ist das Bauunternehmen Spreitzer GmbH ansässig. Im Februar 2020 – während des „Winterschlafs“ der Bauwirtschaft – durften wir den Nachhaltigkeitstag besuchen und lernten erstaunt ein Unternehmen kennen, das sich eher wie ein „New Work Hub“ eines Start-ups anfühlt, wie ein traditioneller Baubetrieb „vom Land“.
Und doch haben Christa und Hubert Spreitzer hier ein Unternehmen aufgebaut, das seinesgleichen sucht: Im „Worldcafé“ diskutieren Buchhalterin, Baggerfahrer und Baustellenleiter das Thema Nachhaltigkeit auf beeindruckend hohem Niveau. Fasziniert wandern wir durch die Räume des Firmengebäudes, das den Klima-Aktiv-Preis nicht umsonst bekommen hat. „Uns war das Thema CSR – Corporate Social Responsibility – einfach wichtig. Deshalb sind wir nicht nur Klima-aktiv, sondern haben auch Gemeinschaftsräume geschaffen, um die Menschen zusammenzubringen. Wir stellen unseren Zirbenraum auch Vereinen und der Öffentlichkeit gratis zur Verfügung, um etwas zurückzugeben“, erzählen die Spreitzers.
Dass hier beschäftigt zu sein großen Spaß macht, bestätigt uns jeder Mitarbeiter. Der eine oder andere arbeitete zwischenzeitlich bei einem anderen Betrieb – ist aber wieder zurückgekehrt. „Dass man hier gerne arbeitet, liegt vor allem an den Chefs“ bestätigt uns ein Mitarbeiter. „Für mich ist jeder Mensch gleichgestellt – egal, ob Putzfrau oder Baustellenleiter, jeder Mensch ist gleich viel wert“, erklärt Hubert Spreitzer seine Grundhaltung im Umgang mit dem Team. Werte und Umgangston sind hier wichtig; an vielen Stellen im Gebäude finden sich Hinweise auf diese Kultur: Am Empfang finden wir ein Schild mit der Aufschrift „Wir verwenden keine Schimpfwörter“ – nicht das, was man sich vom Stereotyp dieser Branche erwartet!
Auf unsere Frage, ob das denn immer schon so war, antwortet Christa Spreitzer: „Als wir die Firma von Huberts Vater übernommen haben, war das erste Ziel nur deren Sanierung – das ist nach ein paar Jahren auch gelungen. Doch dann hat Hubert gesundheitliche Probleme gekriegt, unter anderem mit den Bandscheiben. Ich wusste, dass da mehr dahintersteckt und wir haben uns mit verschiedenen Coaches zusammengesetzt. Es hat sich herausgestellt, dass diese Probleme mit der Firma zusammenhängen. Hubert hatte sie im Sinne seines Vaters weitergeführt, ist aber ein ganz anderer Mensch als sein Vater. Als er das erkannt und die Firma endlich so geführt hat, wie es SEINEN Werten entspricht, ist es bergauf gegangen – mit der Firma UND der Gesundheit.“
Für uns stellt das eines der wichtigsten Learnings in all den Jahren unserer Recherche dar:
Führe dein Unternehmen immer gemäß deinen Werten – egal, was andere dir gesagt oder gezeigt haben. Jedes Unternehmen lässt sich auf unterschiedlichste Weise führen, und man muss nichts nachahmen, was einem nicht liegt. Unternehmer-Glück führt immer über die Klarheit der eigenen Werte und Vision.
Hallöchen, ich wollte mich kurz für den Artikel bedanken! Hat mir sehr geholfen. VG